Windenergieprojekte und die Mafia
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- Erstellt am Dienstag, 01. Januar 2013 10:30
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 22. Juli 2013 12:33
- Veröffentlicht am Dienstag, 01. Januar 2013 10:30
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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Politkrimi beginnt in Rosenheim
Mit Dank an Johannes Bradtka - www.hessenreuther-wald.de
Von der HSH-Landesbank finanzierte WKA im süditalienischen Calabria Geldwaschbetriebe der Mafia?
Der Windpark im Mafia-Land
Rosenheim/Catanzaro - Der Chef eines riesigen Windparks in Süditalien ist ein Rosenheimer. In die italienischen Schlagzeilen kommt er aber nicht aus wirtschaftlichen Gründen:

© dpa
Energiewende als Chance zur Geldwäsche? In Kalabrien beschlagnahmte der Staat einen Windpark. Der Rosenheimer Geschäftsführer bestreitet, ein Strohmann der Mafia zu sein. Die Maßnahme wurde jetzt wieder aufgehoben.
Ob Olympia-Arena für London, Fußballstadion fürs WM-Finale in Südafrika oder Märchenpalast für einen Ölscheich in Dubai: Auf der Weltbühne spektakulärer Großprojekte spielt der Wirtschaftsraum Rosenheim oft die erste Geige. So überrascht es nicht, dass ausgerechnet ein Rosenheimer Geschäftsmann in Kalabrien Chef des wohl größten Windparks Europas ist. Für Schlagzeilen in Italien sorgt aber nicht die Kraft der riesigen Rotoren - sondern der Verdacht, dahinter könne ein gigantisches Geldwäsche-Projekt der Mafia stecken.
[...]
HSH schlittert in ein dubioses Windprojekt
Bank gewährte 200-Millionen-Euro-Kredit an Entwickler. Mafia nutzte offenbar Anlage zur Geldwäsche. Gegen HSH wird nicht ermittelt.

http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2409452/HSH-schlittert-in-ein-dubioses-Windprojekt.html
Windkraftanlagen als Geldwaschbetriebe der organisierten Kriminalität ?
Deutschland und speziell Bayern sind nach einer Meldung des Bayerischen Rundfunks ein Hauptrückzugsgebiet für kriminelle Organisationen. Die italienische Parlamentsabgeordnete Laura Garavini sitzt im italienischen Anti-Mafia-Ausschuss und weiß: "Bayern gehört zu den Topländern, was Geldwäsche anbelangt." Dabei würden immer neue Methoden entwickelt, "zum Beispiel Geldwäsche über neu gegründete Firmen im Bereich der Windenergie."
Quelle: http://www.br.de/themen/aktuell/inhalt/mafia-bayern-spd100.html
siehe hierzu auch:
Bayern ist eine Mafia-Hochburg
10.08.2012 | 17:56 Uhr
Bayern ist nach Einschätzung der Mafia-Expertin Laura Garavini eine bevorzugte Region für kriminelle Machenschaften der italienischen Mafia. Der Freistaat sei neben Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg "eine der Hochburgen der 'Ndrangheta", einer Mafia-Gruppierung aus der Region Kalabrien, sagte die italienische Abgeordnete bei einer Veranstaltung der bayerischen SPD-Fraktion am Freitag.
München (dapd-bay). Bayern ist nach Einschätzung der Mafia-Expertin Laura Garavini eine bevorzugte Region für kriminelle Machenschaften der italienischen Mafia. Der Freistaat sei neben Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg "eine der Hochburgen der 'Ndrangheta", einer Mafia-Gruppierung aus der Region Kalabrien, sagte die italienische Abgeordnete bei einer Veranstaltung der bayerischen SPD-Fraktion am Freitag in München.
Die Fraktion verlangte, gezielter gegen die Banden vorzugehen und beantragte eine Expertenanhörung zu dem Thema.
Nach Angaben der Staatsregierung sind den bayerischen Behörden die Machenschaften von insgesamt vier Gruppierungen bekannt: Neben der 'Ndrangheta, die für die Mafia-Morde von Duisburg im Jahr 2007 verantwortlich gemacht wird, agieren im Freistaat die neapolitanische Camorra, die sizilianische Cosa Nostra und die apulische Sacra Corona Unita.
Seit 2007 gab es 25 Strafverfahren gegen italienische Tätergruppen bezüglich organisierter Kriminalität. Bei 15 von ihnen konnte ein Bezug zur Mafia hergestellt werden. Den bayerischen Sicherheitsbehörden sind etwa 65 mutmaßliche Mitglieder von Mafia-Gruppen bekannt, davon sind mehr als zwei Drittel der 'Ndrangheta zuzuordnen. Aus den Strafverfahren ließ sich 2011 ein Schaden von 2,7 Millionen Euro ermitteln.
Der sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Harald Schneider, betonte, die Dunkelziffer werde etwa doppelt so hoch geschätzt. Das organisierte Verbrechen sei "überall". Der SPD-Politiker bekräftigte: "Es zieht sich quer durch ganz Bayern." Deutschland sei ein "gelobtes Land" für die Mafia.
Schneider beklagte, die Zusammenarbeit deutscher und italienischer Ermittler laufe "fürchterlich schlecht". So müssten aufwändige Ermittlungsersuchen gestellt werden. "Der offizielle Weg über die Justiz ist steinig und führt oftmals ins Leere." Nötig sei eine direkte Zusammenarbeit der Polizei auf Arbeitsebene, verlangte der SPD-Politiker. Dies müsste "europäisch geregelt werden". Er hoffe, dass eine von den Sozialdemokraten beantragte Expertenanhörung im Landtag möglicherweise erste Ansätze bringen könne, sagte Schneider.
Schneider betonte zugleich: "Wir brauchen unbedingt auch mehr Personal" für die Ermittlungen im Mafia-Milieu. Die Polizei sei überlastet. Ein weiteres Problem ist nach seiner Einschätzung die Gesetzeslage. So sei es in Italien möglich, große Vermögen zu beschlagnahmen, deren Herkunft die Eigentümer nicht erklären könnten. In Deutschland sei das Beschlagnahmen auch dann nicht möglich, wenn die Ermittler mit hoher Wahrscheinlichkeit wüssten, dass Vermögen aus illegalen Machenschaften stamme. Nötig sei ein eindeutiger Beweis.
Garavini, die im Anti-Mafia-Ausschuss des italienischen Parlaments sitzt, ergänzte, im Freistaat würden "massiv kriminelle Handlungen unternommen", vor allem Drogengeschäfte und Geldwäsche. Dabei würden "immer neue Methoden entwickelt", berichtete sie. So betreibe die Mafia etwa Geldwäsche durch Investitionen in neue Bereiche wie die Windenergie.
"Es wird auch massiv erpresst". Betroffene Gastronomen und Kleinunternehmer stellten aber kaum Anzeige. Hier sei Präventionsarbeit nötig. Der Mafia sei es gelungen, die Globalisierung auszunutzen und sich zu internationalisieren. Jetzt müsse sich auch das Recht internationalisieren, verlangte Garavini. Die Politikerin hat nach eigenen Angaben die Initiative "Mafia? Nein, Danke" mitbegründet. Diese solle jetzt auch nach München kommen, kündigte sie am Freitag an.
dapd
Quelle: http://www.derwesten.de/politik/bayern-ist-eine-mafia-hochburg-id6969655.html