Vogelhorstvernichtung - "Kriminelle Energie" in der sauberen Windkraftbranche
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- Hauptkategorie: Naturschutz
- Kategorie: Artenschutz
- Erstellt am Freitag, 03. März 2017 10:50
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 03. März 2017 10:50
- Veröffentlicht am Freitag, 03. März 2017 10:50
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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ndr TV
In MV verschwinden immer mehr Greifvogelhorste
Der Ausbau der Windkraft sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für Konflikte. Vielerorts haben sich Bürgerinitiativen gegründet, die nicht wollen, dass in der Nähe ihrer Dörfer und Städte neue Windparks gebaut werden. Die Windräder beeinträchtigen aber auch die Natur. So dürfen in unmittelbarer Nähe zu Horsten streng geschützter Greifvögel eigentlich keine Windkraftanlagen gebaut werden. Es gibt aber offenbar Menschen, die Nester der Vögel zerstören, damit Windräder genehmigt und gebaut werden können.
Leseprobe:
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Dort dürfen keine Windkraftanlagen errichtet werden. Doch "diejenigen, die mit Windenergie viel Geld verdienen wollen, versuchen mitunter durch die Zerstörung solcher Horste eine Genehmigungsfähigkeit herbeizuführen", so Schwill.
Schutzstatus bleibt - auch ohne Horst
Doch das sei ein Irrglaube, sagt Kreissprecher Froitzheim. Den Horstbaum zu fällen, schaffe keine Planungsfreiheit. Denn der Schutzstatus erlischt dadurch nicht. Beim Rotmilan bleibt er drei Jahre bestehen, beim vom Aussterben bedrohten Schreiadler - die bundesweit 100 Brutpaare kommen nur in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg vor - sogar zehn Jahre. Außerdem ist die Beharrlichkeit mancher Greifvögel nicht zu unterschätzen. "Wir haben beobachtet, dass die Vögel wiedergekommen sind, offensichtlich weil die Lage für die Tiere so attraktiv ist. Sie haben sogar noch näher an die Planungsflächen heran gebaut", so Froitzheim.
Ministerium verweist auf hohe Strafen
Sowohl im Umwelt- als auch im Energieministerium ist das Problem bekannt. Umweltminister Till Backhaus (SPD) warnt: Die Horstzerstörung ist eine Straftat und kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden.
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Alles lesen und Video ansehen:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/In-MV-verschwinden-immer-mehr-Greifvogelhorste-,adlerhorst114.html
Mit Dank für die Info an Charis Riemer!
Windwahn
Die Praxis der Beibehaltung des Schutzstatus von Horststandorten geschützter Arten wird auch in Schleswig-Holstein praktiziert, wie mir anläßlich eines öffentlichen Scopingtermins mit der Landesplanung in Kiel auf meine Frage vom Leiter der Planung versichert wurde.Bedauerlicherweise hat sich das in Profiteurskreisen der Windkraft immer noch nicht herumgesprochen, so dass der Naturfrevel mit Vogelmord, Hostzerstörung und Habitatvernichtung anhält und sogar an Häufigkeit zunimmt.
Sollte diese Praxis in einigen Bundesländern immer noch nicht üblich sein, empfehlen wir dringend zum Erhalt der Arten die Umsetzung o.g. Praxis von Ihren Landesämtern und Genehmigungsbehörden zu fordern.
JR
Lesen Sie dazu auch unsere Windwahnforderung zum Artenschutz